Die Rauhnächte – Zeit der Besinnlichkeit
Ihr Lieben,
im Moment bin ich sehr dankbar über die Jahreszeiten, die uns in unseren Breitengraden geschenkt werden. Die kurzen Tage laden förmlich ein, ein bisschen ruhiger zu treten, die Abende gemeinsam zu Hause im Kreis von lieben Menschen zu verbringen, gemeinsam warmen Tee zu trinken, dabei zu erzählen, oder ein schönes Buch zu lesen, sich in eine warme Decke zu kuscheln und sich mehr Zeit für sich selbst und vor allem Ruhe zu gönnen.
Zudem steht diese kühle Zeit für näheres Zusammenrücken. Weihnachtsmärkte laden ein, sich gemeinsam dort auf einen warmen Punsch oder Glühwein zu treffen, an Weihnachten treffen wir auf unsere Familie, die wir sonst vielleicht nicht so oft treffen können. Wir nehmen uns im besten Falle etwas mehr Zeit füreinander und überlegen schon jetzt, womit wir dem anderen eine Freude bereiten können.
Da liegt es natürlich nicht fern, Euch an einen sehr alten und dennoch wunderbaren Brauch zu erinnern- die sogenannten Rauhnächte. Diese 12 Nächte waren bei unseren Vorfahren heilige Nächte. In ihnen wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern gefeiert, wahrgenommen und in der Familie oder im Kreise der Lieben gelebt. Es sollte in dieser Zeit nicht gewaschen, nicht gebacken und sich in keinster Weise angestrengt werden ( wie symphatisch). Die kühlen Temperaturen draußen und die kurzen Tage unterstützen diesen jahrhundertealten Fluss des Lebens und Seins, diesen alten Brauch ganz natürlich. So kann diese Zeit ab dem 24. Dezember wunderbar im Kreise Eurer Lieben genutzt werden, um das alte Jahr bewusst abzuschließen und das Neue Jahr willkommen zu heißen.
Die Rauhnächte beginnen in unseren Breitengraden in der Nacht des 24. Dezembers, um 0.00 Uhr und enden 12 Nächte später am 6. Januar. Ihnen wird eine besondere Wirkungskraft zugesprochen, die Verbindung vom Diesseits zur Anderswelt soll wesentlich enger sein und seit dem 16. Jahrhundert, in dem es erste Aufzeichnungen darüber gab, wird diese Zeit intensiv für Rituale genutzt. Einige kennen wir noch heute, beispielsweise das Bleigießen am 31.12. eines jeden Jahres.
Man nennt sie manchmal auch die verlorenen 12 Nächte, weil sie je nach Kalenderrechnung nicht aufgeführt sind. Das Mondjahr zählt nur 354 Tage, während die Sonnenjahrrechnung 12 weitere Tage aufführt. Diese fehlenden 12 Tage zum Sonnenjahr sollen laut der Überlieferung somit verlorene und damit magische, geheimnisvolle Tage und Nächte sein.
Ob dies nun tatsächlich so ist, sei dahingestellt. Ich finde, dass solch alte Bräuche und Rituale sicherlich ihren Sinn und Zauber haben können und erlebe sie seit Jahren im Kreise meiner Lieben sehr bewusst. Ich möchte diese Zeit nicht missen im Jahr. Wir genießen die täglichen Übungen, die in vielen Büchern unterstützend aufgeschrieben wurden und ganz besonders den gemeinsamen Austausch darüber. Das schafft eine so schöne Nähe und Verbundenheit. Die Innernächte, wie sie auch genannt werden, symbolisieren auch die zwölf Monate des kommenden Jahres. Deshalb darf man in ihnen ganz besonders auf die Träume und Vorkommnisse des Tages achten. Sie stehen sinnbildlich für die einzelnen Monate des folgenden Jahres. Die erste Nacht steht somit für den Januar und fortfolgend. Diese Tage können genutzt werden zur Innenschau, zum inneren Aufräumen, Klarheit schaffen und vor allem zum Visionieren und wünschen all dessen, was mehr und mehr in unser Leben kommen darf. Das zeitgleiche innere Aufräumen schafft Platz, Frieden und vor allem Raum für Neues.
Das gemeinschaftliche Erleben, das gemeinsam in die Tiefe gehen, lässt eine angenehme Balance entstehen zwischen den Polaritäten des Feierns in diesen Tagen und des tiefen sich Einlassens auf die eigenen Themen und auf den anderen, wenn wir bereit sind, diese Tage gemeinsam zu begehen. Es fühlt sich ein bisschen an wie ausmisten, wie aufräumen und loslassen, von alten, manchmal uns immer noch belastenden Erlebnissen und Ereignissen. Zudem ist diese Zeit eine gute Zeit um sich das neue Jahr zu erschaffen und bewusst gemeinsam zu visualisieren.
Aus diesem Grund wollen wir Euch herzlich einladen, Euch diese 12 Tage „zwischen den Jahren“ bewusst einmal zu nehmen, ein wenig ruhiger zu treten, sich mehr Zeit für sich zu nehmen, das Jahr bewusst zu verabschieden, auszuruhen, zu vergeben und das wesentliche zu stärken – die Herzverbindung zu sich selbst und zu den Menschen die Du liebst!
Wir haben die Rauhnächte liebevoll aufbereitet und mit täglichen Audio Impulsen für Euch gestaltet, so dass ihr sie mit uns, wenn ihr mögt, bewusst erleben könnt. Es ist unser Geschenk an Euch und uns alle, um der Stimme unseres Herzens wieder einmal ein wenig mehr Gehör und Raum zu schenken.
Wenn Du dabei sein magst, ist hier der link: www.herz-kopf.com/rauhnaechte , wir freuen uns auf Dich.
Christina und Walter